Mila erzählt von ihrem Besuch im KitKat Club und es gibt ein Update zur schwierigen Beziehungssituation in ihrem Polykül.
Ein Podcast über alternative Beziehungskonzepte
Mila erzählt von ihrem Besuch im KitKat Club und es gibt ein Update zur schwierigen Beziehungssituation in ihrem Polykül.
Hallo Mila und Christian,
so mich auch manches an euren Podcast verdrießlich stimmt,
grundsätzlich rührt mich die Offenherzigkeit, mit der ihr berichtet, erzählt und diskutiert, an.
Ich will aber ohne weitere Abschweifung eine Anmerkung loswerden:
auch wenn Monogamie und Polygamie ein Begriffspaar bilden, lassen sich diese Beiden Begriffe im Sprachgebrauch des Alltags nicht gleich verwenden. Polygamie heisst Vielehe, resp.: eine Person hat mehrere EhepartnerInnen, meist im Kontext patriarchaler Gesellschaften (und diese haben sich ja historisch weltweit durchgesetzt) hat ein Mann mehrere Ehefrauen. Von daher ist die Abgrenzung von Polyamorie, oder nomomo (wie ihr es nennt) Beziehungsanarchie etc.pp. schon strikt zu halten. Alleine weil der gesamtgesellschaftliche Alltagsverstand Polyamorie und Polygamie identisch setzt, was zu einigen der Missverständnisse führt, mit denen sich polyamor lebende Personen herumschlagen müssen.
Auch wenn Monogamie „Einehe“ heisst, ist dieser Begriff nicht mit diesen Inhalt identisch, und wird ja im allgemeinen als „nur ein Partner/eine Partnerin“ verstanden.
Herzlichst,
y.
Danke für den Kommentar! Allerdings verstehe noch nicht ganz, wo du da bei uns die Begriffsvermischung gehört hast. Wir achten schon sehr darauf, stets von Polyamorie zu sprechen, die wir die Monogamie entgegenstellen. Gerade weil das mit den Begriffen nicht so ganz einfach ist, nutzen wir eher den Begriff nomono (als Kurzform des englischen non-monogamous) oder eben Monogamie, auch wenn es das eigentlich nur Einehe bedeutet. Heutzutage wird aber im Alltagsgebrach Monogamie für alle Formen der exklusiven Beziehung mit einer Person verwendet, egal ob verheiratet oder nur verpartnert.
Den Begriff Polygamie wirst du bei uns quasi nicht hören und wir verwenden Polygamie und Polyamorie ganz und gar nicht synonym. In der aktuellen Folge haben wir nur kurz geklärt, dass es diesen Begriff gibt, aber nicht in unsere Betrachtungen bewusst einfließen lassen. Ironisch merken wir ha auch an, dass man eigentlich von „Monoamorie“ sprechen müsste.
Falls das an anderer Stelle mal passiert ist, war das ggf. ein Versehen – vielleicht kannst du genauer sagen, wo dir das aufgefallen ist? Uns interessiert auch, was dich verdrießlich stimmt, denn verbessern können wir uns sicherlich immer und darum ist solches Feedback wertvoll!
Hallo,
und ups, ich stehe vor der interessanten, für mich auch amüsanten Situation, einmal im Leben, aus einer spontane Laune heraus, einen Kommentar im Internet gepostet zu haben, und mich just in einem Gespräch wieder zu finden.
Ich habe mir die betreffende Stelle noch einmal angehört und denke nach wie vor das eine gewisse Begriffsschärfe bzgl. Polygamie von Nöten wäre, gestehe aber auch ein das hier ein evtl. subjektiv reflexhaftes Hören nicht auszuschließen ist. Ich hatte wilde Diskussionen mit Feministinnen aus einen islamisch sozialisierten Hintergrund, bei denen eben jene scharfe Trennlinie bei den Begriffen, Voraussetzung beim finden einer gemeinsamen Sprache war.
Außerdem, ist mir diese Unschärfe durchaus in anderen folgen expliziter noch aufgefallen (NO11 Flugstunden ab Minute 8:40).
Soviel dazu
Zur „Vedriesslichkeit“.
Ich denke mir jene eher als Resultat aus der Sache selbst, aus dem Format als solches, und es Bedarf in dem Sinne keine „Verbesserung“, zumal nicht, wenn irgendeine Person aus den weiten des Internets am rummäkeln ist. *grins*
Dennoch kann ich natürlich kurz mein Unbehagen anreissen
Ihr habt ihn euren Format einen Focus auf die subjektiv-deskriptive Ebene.
Das hat gewisse Vorteile in der Vermittlung, den anregen von Reflexionsprozessen. Mir persönlich fehlt allerdings häufig eine analytisch, die gesellschaftlich- strukturell einbeziehende Ebene.
Mein Eindruck ist, dass durch das verleiben in der subjektiven Konkretion, sich aber auch leicht eine Tendenz einschleicht, Widersprüchlichkeit, Spannung zwischen gesellschaftlicher Zurichtung und individuellen Begehren, auszuklammern bzw. sogar zu nivellieren.
Ganz deutlich wird dieses in der „masculinity“- Episode, in der euer Gast explizit versucht individuelle Sexualität von der patriarchalen Sozialisation zu trennen.
Ich halte es aber für notwendig diese Widersprüche zu benennen und aushalten zu lernen ( in dem Zusammenhang sind natürlich neben der Patriarchatskritik auch z.b. die Diskussion um postmoderne Subjektivität bzw. das erstarken nicht monogamer Lebensweisen im Zerfallsprozess spätkapitalistischer Sozietät zu betrachten.) Widersprüche machen polyamore Lebensweisen nicht falsch, was sich auch über Monogamie sagen lässt.
Naja, und bei einigen Punkten ist die Verdriesslickeit eher einen empathischen aufregen geschuldet. z.b. bzgl. des Zenmeisters scheinen Strukturen und Lösungen klar auf der Hand zu liegen. Aber das würde in persönlicher Anmassung enden. Aber dennoch verfolge ich euren Podcast mit steigendem, Interesse, von sehr selektiver Wahl der Episoden zum allgemeinen durchhören. (bin noch nicht durch alle Episoden durchgegangen).
Ich hoffe ich konnte die Anmerkungen verdeutlichen.
Herzlichst,
y.
ps: da sich aus meinem einfachen Kommentar eine Unterhaltung entwickelte , würde ich mich nun doch recht unwohl fühlen diese in ganzer Länge in der Kommentarspalte zu finden (ich mag eigentlich diese „Öffentlichkeit“ nicht)
Vllt. könnt ihr das Ganze löschen. Aber es obliegt eurer Entscheidung.